Deutschenhass - Hassdeutsche
In diesem Artikel geht es um einen Angriff mehrerer jugendlicher Migranten auf zwei Deutsche im Februar. Der Artikel spricht vom "verschwiegenen Problem des Rassismus gegen Deutsche in Deutschland" [dies ist kein Zitat, sondern eine Paraphrase]. Es wird zu bedenken gegeben, dass, wenn man das Thema totschweigt, der NPD und anderen rechten Gruppierungen die Deutungshoheit über solche Ereignisse überlassen wird und sie das möglicherweise für Wahlerfolge nutzen können. Ganz am Ende des Artikels wird endlich in eine Kerbe gehauen, mit der ich mich identifizieren kann:
Offensichtlich hat sich bei diesen Jugendlichen ein Hass gegen Deutsche entwickelt. Und der muss irgendwo herkommen. Die Wahrscheinlichkeit ist meiner Meinung nach hoch, dass er u.a. von schulischer oder karrierebezogener Perspektivlosigkeit, strukturellem Rassismus in Ämtern, Feindseligkeit von Deutschen herrührt. Es reicht doch eine Zeitung zu Zeiten Sarrazins aufzuschlagen und als Migrant/in muss man lesen, wie dort ernsthaft die These eines hasserfüllten Menschen diskutiert wird, Migranten könnten erblich bedingt dümmer sein! Worauf ich hinaus will: man kann ausschließlich den vier Angeklagten die Schuld zusprechen (falls sie schuldig gesprochen werden), sie einsperren oder sonstwie sanktionieren oder man kann (gleichzeitig) erkennen, dass diese Gewalttat nicht aus heiterem Himmel geschehen ist, sondern ein gesellschaftliches Problem Deutschlands verdeutlicht: der weit verbreitete Fremdenhass, der für viele Migranten und Menschen, die als solche betrachtet werden, tägliche Nachteile und Schikanen mit sich bringt. Und dann kann man sich überlegen, wie man etwas dagegen tut.
Zur Klärung: wenn diese Jugendlichen das ihnen vorgeworfene Verbrechen verübt haben, müssen sie die Verantwortung dafür tragen. Auch unter ungerechten gesellschaftlichen Bedingungen steht es niemandem zu, die dadurch aufgestauten Aggressionen zu "verarbeiten", indem andere Menschen angegriffen oder verletzt werden - ob physisch oder psychisch. Aber es wird wieder zu solchen Verbrechen kommen, wenn man einer ganzen Gesellschaftsgruppe keine Gerechtigkeit widerfahren lässt und ihnen nicht den gleichen Respekt entgegen bringt und die gleichen Chancen einräumt wie einem deutschen Mann.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich "Rassismus gegen Deutsche in Deutschland" für ein Ding der Unmöglichkeit halte. Nach meinem Verständnis von Rassismus (wie auch Sexismus) kann jeweils eine Gruppe mit mehr gesellschaftlicher Macht (aufgrund der schieren Zahl ihrer Mitglieder oder aufgrund vorhandener Privilegien) rassistisch bzw. sexistisch gegenüber einer Gruppe mit weniger gesellschaftlicher Macht sein.
Wenn man das umgekehrte Phänomen beschreiben will, würde ich schlicht auf Ausdrücke wie "Deutschenhass", respektive "Vorurteile auf Grundlage des Geschlechts" zurückgreifen. Sie sind mitunter umständlicher, aber Sprache formt die Art wie wir denken. Deswegen lege ich Wert auf eine klare Trennung der Begriffe.
Zweifellos sind Migranten in ganz anderem Ausmaß rassistischer Diskriminierung durch Deutsche ausgesetzt als umgekehrt. Das zeigen nicht nur die vielen Verbrechen rechtsextremer Gewalttäter. Die Vereinten Nationen haben gerade der Bundesrepublik vorgehalten, Migranten würden bei der Wahrnehmung des Rechts auf Bildung und Beschäftigung behindert. Das ist empörend.Genau hier liegt meines Erachtens das wahre Problem. - Natürlich ist es inakzeptabel, dass Menschen andere Menschen angreifen, verletzen, Beleidigungen an den Kopf werfen etc., aber oftmals habe ich den Eindruck, dass in Diskursen, in denen es um Verfehlungen geht, die mutmaßlich Migranten begangen haben, die gesellschaftliche Realität verkannt wird. Das führt zu einseitigen Forderungen wie härterem Jugendstrafrecht, Erziehung der Täter etc., aber dies bedeutet, das Symptom zu behandeln und nicht die Ursache.
Offensichtlich hat sich bei diesen Jugendlichen ein Hass gegen Deutsche entwickelt. Und der muss irgendwo herkommen. Die Wahrscheinlichkeit ist meiner Meinung nach hoch, dass er u.a. von schulischer oder karrierebezogener Perspektivlosigkeit, strukturellem Rassismus in Ämtern, Feindseligkeit von Deutschen herrührt. Es reicht doch eine Zeitung zu Zeiten Sarrazins aufzuschlagen und als Migrant/in muss man lesen, wie dort ernsthaft die These eines hasserfüllten Menschen diskutiert wird, Migranten könnten erblich bedingt dümmer sein! Worauf ich hinaus will: man kann ausschließlich den vier Angeklagten die Schuld zusprechen (falls sie schuldig gesprochen werden), sie einsperren oder sonstwie sanktionieren oder man kann (gleichzeitig) erkennen, dass diese Gewalttat nicht aus heiterem Himmel geschehen ist, sondern ein gesellschaftliches Problem Deutschlands verdeutlicht: der weit verbreitete Fremdenhass, der für viele Migranten und Menschen, die als solche betrachtet werden, tägliche Nachteile und Schikanen mit sich bringt. Und dann kann man sich überlegen, wie man etwas dagegen tut.
Zur Klärung: wenn diese Jugendlichen das ihnen vorgeworfene Verbrechen verübt haben, müssen sie die Verantwortung dafür tragen. Auch unter ungerechten gesellschaftlichen Bedingungen steht es niemandem zu, die dadurch aufgestauten Aggressionen zu "verarbeiten", indem andere Menschen angegriffen oder verletzt werden - ob physisch oder psychisch. Aber es wird wieder zu solchen Verbrechen kommen, wenn man einer ganzen Gesellschaftsgruppe keine Gerechtigkeit widerfahren lässt und ihnen nicht den gleichen Respekt entgegen bringt und die gleichen Chancen einräumt wie einem deutschen Mann.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich "Rassismus gegen Deutsche in Deutschland" für ein Ding der Unmöglichkeit halte. Nach meinem Verständnis von Rassismus (wie auch Sexismus) kann jeweils eine Gruppe mit mehr gesellschaftlicher Macht (aufgrund der schieren Zahl ihrer Mitglieder oder aufgrund vorhandener Privilegien) rassistisch bzw. sexistisch gegenüber einer Gruppe mit weniger gesellschaftlicher Macht sein.
Wenn man das umgekehrte Phänomen beschreiben will, würde ich schlicht auf Ausdrücke wie "Deutschenhass", respektive "Vorurteile auf Grundlage des Geschlechts" zurückgreifen. Sie sind mitunter umständlicher, aber Sprache formt die Art wie wir denken. Deswegen lege ich Wert auf eine klare Trennung der Begriffe.
Zweisatz - 16. Aug, 14:51
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