Dienstag, 16. August 2011

Deutschenhass - Hassdeutsche

In diesem Artikel geht es um einen Angriff mehrerer jugendlicher Migranten auf zwei Deutsche im Februar. Der Artikel spricht vom "verschwiegenen Problem des Rassismus gegen Deutsche in Deutschland" [dies ist kein Zitat, sondern eine Paraphrase]. Es wird zu bedenken gegeben, dass, wenn man das Thema totschweigt, der NPD und anderen rechten Gruppierungen die Deutungshoheit über solche Ereignisse überlassen wird und sie das möglicherweise für Wahlerfolge nutzen können. Ganz am Ende des Artikels wird endlich in eine Kerbe gehauen, mit der ich mich identifizieren kann:
Zweifellos sind Migranten in ganz anderem Ausmaß rassistischer Diskriminierung durch Deutsche ausgesetzt als umgekehrt. Das zeigen nicht nur die vielen Verbrechen rechtsextremer Gewalttäter. Die Vereinten Nationen haben gerade der Bundesrepublik vorgehalten, Migranten würden bei der Wahrnehmung des Rechts auf Bildung und Beschäftigung behindert. Das ist empörend.
Genau hier liegt meines Erachtens das wahre Problem. - Natürlich ist es inakzeptabel, dass Menschen andere Menschen angreifen, verletzen, Beleidigungen an den Kopf werfen etc., aber oftmals habe ich den Eindruck, dass in Diskursen, in denen es um Verfehlungen geht, die mutmaßlich Migranten begangen haben, die gesellschaftliche Realität verkannt wird. Das führt zu einseitigen Forderungen wie härterem Jugendstrafrecht, Erziehung der Täter etc., aber dies bedeutet, das Symptom zu behandeln und nicht die Ursache.
Offensichtlich hat sich bei diesen Jugendlichen ein Hass gegen Deutsche entwickelt. Und der muss irgendwo herkommen. Die Wahrscheinlichkeit ist meiner Meinung nach hoch, dass er u.a. von schulischer oder karrierebezogener Perspektivlosigkeit, strukturellem Rassismus in Ämtern, Feindseligkeit von Deutschen herrührt. Es reicht doch eine Zeitung zu Zeiten Sarrazins aufzuschlagen und als Migrant/in muss man lesen, wie dort ernsthaft die These eines hasserfüllten Menschen diskutiert wird, Migranten könnten erblich bedingt dümmer sein! Worauf ich hinaus will: man kann ausschließlich den vier Angeklagten die Schuld zusprechen (falls sie schuldig gesprochen werden), sie einsperren oder sonstwie sanktionieren oder man kann (gleichzeitig) erkennen, dass diese Gewalttat nicht aus heiterem Himmel geschehen ist, sondern ein gesellschaftliches Problem Deutschlands verdeutlicht: der weit verbreitete Fremdenhass, der für viele Migranten und Menschen, die als solche betrachtet werden, tägliche Nachteile und Schikanen mit sich bringt. Und dann kann man sich überlegen, wie man etwas dagegen tut.
Zur Klärung: wenn diese Jugendlichen das ihnen vorgeworfene Verbrechen verübt haben, müssen sie die Verantwortung dafür tragen. Auch unter ungerechten gesellschaftlichen Bedingungen steht es niemandem zu, die dadurch aufgestauten Aggressionen zu "verarbeiten", indem andere Menschen angegriffen oder verletzt werden - ob physisch oder psychisch. Aber es wird wieder zu solchen Verbrechen kommen, wenn man einer ganzen Gesellschaftsgruppe keine Gerechtigkeit widerfahren lässt und ihnen nicht den gleichen Respekt entgegen bringt und die gleichen Chancen einräumt wie einem deutschen Mann.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich "Rassismus gegen Deutsche in Deutschland" für ein Ding der Unmöglichkeit halte. Nach meinem Verständnis von Rassismus (wie auch Sexismus) kann jeweils eine Gruppe mit mehr gesellschaftlicher Macht (aufgrund der schieren Zahl ihrer Mitglieder oder aufgrund vorhandener Privilegien) rassistisch bzw. sexistisch gegenüber einer Gruppe mit weniger gesellschaftlicher Macht sein.
Wenn man das umgekehrte Phänomen beschreiben will, würde ich schlicht auf Ausdrücke wie "Deutschenhass", respektive "Vorurteile auf Grundlage des Geschlechts" zurückgreifen. Sie sind mitunter umständlicher, aber Sprache formt die Art wie wir denken. Deswegen lege ich Wert auf eine klare Trennung der Begriffe.

Links 05

Protest gegen Verteilung von Wertmarken an Asylsuchende

Offener Brief zum Thema der Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden [englisch]

Über Rape Culture und die Schwierigkeit zurückzuweisen [englisch]

Sichtbarkeit von Privilegien in einer weißen feministischen Organisation [englisch]

Gedanken über sexistische Sprache und die österreichische Nationalhymne

Feministische Grundlagen: Wie funktionieren Privilegien? [englisch]

Über Barrierefreiheit und "das gute Krüppel" [englisch]

Montag, 15. August 2011

09 Zitat der Woche 33

I think it’s easy to talk about “personal responsibility” and mean “you should be rich” if you’ve never not been rich.

[Ich denke, es ist einfach über "persönliche Verantwortung" zu sprechen und "man sollte reich sein" zu meinen, wenn man niemals nicht reich gewesen ist.]
irrationalpoint auf modusdopens

Dienstag, 19. Juli 2011

08 Zitat der Woche 29

It’s as I’ve always said: The Right don’t like the fact that there’s a black man in the White House who isn’t serving coffee, and the Left doesn’t like the fact that there’s a black man in the White House who’s smarter than they are and who doesn’t do what they order.

[Es ist, wie ich immer gesagt habe: die Repuplikaner (die "Rechten") mögen den Fakt nicht, dass ein schwarzer Mann im Weißen Haus ist, der nicht Kaffee serviert und die Demokraten (die "Linken") mögen den Fakt nicht, dass ein schwarzer Mann im Weißen Haus ist, der klüger ist als sie und nicht tut, was sie anordnen.]
Marion auf AddictingInfo.org

Mittwoch, 6. Juli 2011

Gesellschaftstherapie

Was macht man, wenn eine Person, die gerade erst herausgefunden hat, dass sie homo-, bi- oder pansexuell ist, sich nicht damit wohlfühlt? Was macht man, wenn auch Menschen, die sich über ihre sexuelle Orientierung schon länger im Klaren sind, nicht das Gefühl haben, ihren Platz in der Gesellschaft finden zu können?
Ändert man die Gesellschaft, damit diese Menschen sich als ein Teil davon fühlen können, einen Teil, der geschätzt und unterstützt wird und eine der vielen menschlichen Schattierungen darstellt, die eine interessante diverse Gesellschaft ausmachen? Greift man dort mit Aktionen ein, wo der gesellschaftliche Wandel auf sich warten lässt, wo eine Korrektur von destruktiven Aussagen von Nöten ist, damit sich niemand um sir körperliches und psychisches Wohlergehen sorgen muss?
Weit gefehlt! Der "führende Kopf des Bundes Katholischer Ärzte", Gero Winkelmann, meint.
"Wir wissen von vielen homosexuell empfindenden Menschen, die sich in einer geistig-psychischen Notsituation befinden und stark leiden" [...] "Wenn sich jemand unglücklich, krank oder in einer Notsituation fühlt, soll er bei uns Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt bekommen."
Die psychischen Probleme stammen also schlicht nicht aus anderen Quellen, wie Probleme mit der Arbeit, Familie, dem Umfeld oder gar der Tatsache, dass es in dieser Gesellschaft weit verbreitet ist, Menschen mit nicht-heterosexueller Orientierung zu diskriminieren - nein, dies ist offensichtlich ein Wunder - denn die psychischen Probleme scheinen sich ohne gesellschaftlichen Kontext zu entwickeln. Wenn das nicht eine bahnbrechende Beobachtung ist. Ich dachte immer, die einzigen Umstände, die die Psyche ohne den Einfluss des täglichen Lebens beeinträchtigen können, seien psychische Krankheiten per se. Und das erinnert mich daran, dass Homosexualität seit 1993 nicht mehr als psychische Krankheit im "International Code of Diseases" der WHO vermerkt ist.
Wo also könnte der Bund Katholischer Ärzte hier etwas missverstanden haben...

Der Spiegelartikel, aus dem ich zitierte.



Zweisatz

Montag, 27. Juni 2011

07 Zitat der Woche 26

This is why I refuse to do many things the world expects of me. The world is wrong. I want it right.

[Das ist der Grund, warum ich mich weigere viele Dinge zu tun, die die Welt von mir verlangt. Die Welt ist falsch. Ich möchte sie richtig haben.]
Von OtherCara auf Shakesville

Donnerstag, 23. Juni 2011

Links 04

Gedanken zu einer kanadischen Familie, die das sexuelle Geschlecht ihres Kindes nicht mitteilen will [englisch]

Brian Sofi von Infomania über gleichgeschlechtliche Heirat [Video] [englisch]

Warum Political Correctness und Anstößigkeit oft keine guten Argumente darstellen [englisch]

Brontë Sisters Powerdolls [Video] [englisch]

Jane Austens fightclub [Video] [englisch]

Erhebliche psychische Belastungen durch Hartz IV

Mittwoch, 22. Juni 2011

Warum Feminismus mich glücklich macht

Vollkommen subjektiv möchte ich heute unterbreiten, warum Feminismus, so wie ich ihn auffasse, mich glücklich macht.

Zum Feminismus zähle ich nicht nur das Streben nach Gleichberechtigung von Frauen, sondern auch Anti-Rassismus, herausarbeiten von Ableismus, eintreten gegen Trans- und Homophobie und das in Frage Stellen von eigenen Privilegien.
Was all dies verbindet: dass man anstrebt, Menschen sein zu lassen, wie sie sind, so lange sie Rechte anderer nicht verletzen. Und dass man ihnen zugesteht, eigene Meinungen zu pflegen und Entscheidungen zu treffen - vor allem Entscheidungen darüber, wo sie persönliche Grenzen ziehen und ob diese verhandelbar sind.
Mehr noch: dass man sich in andere hineinversetzt und gegebenenfalls vom eigenen hohen Ross heruntersteigt und sich bemüht, persönliche Vorteile nicht auszunutzen.
Es bedeutet, dass man Grenzen auch bei sich selbst entdeckt und lernt, sie klar zu vertreten. Die Fähigkeit, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu schützen, ist, um genau zu sein, zentral für das persönliche Wohlergehen.
Dieser Prozess der Selbsterkenntnis und -pflege kann auch die Erkenntnis mit sich bringen, was man alles tun darf.

Viele Dinge unterlasse ich ja nicht, weil sie verboten sind, sondern weil ich eines Tages verinnerlichte, dass sie nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Dass andere Leute es störend oder gar anstößig fänden, wenn ich gewisse Teile meiner Persönlichkeit öffentlich zeigen oder ausleben würde.
Ob ich nun, ungeachtet der Situation, laut und deutlich meine Meinung widergebe oder einer/einem Freund/in offen mitteile, dass en sire Probleme angehen sollte, statt sie immer wieder zu beklagen - beides gehört für mich dazu. Offensive zeigen, auch wenn es uns kulturbedingt widerstrebt.
Es geht also unter anderem darum, sich bewusst zu machen, welche gesellschaftlichen Sprechverbote man internalisiert hat, die zwischenmenschliche Beziehungen nicht etwa vereinfachen, weil man "Konflikte vermeidet", sondern ein engeres Verhältnis zu den Mitmenschen verhindern.
Denn der Konsens scheint zu besagen, dass man Probleme am besten umgeht oder sie "indirekt löst", indem man alles Mögliche tut - außer mit dem/der Urheber/in zu sprechen.
Dem Argument, dass es einen Menschen verletzt, wenn Probleme, die man untereinander hat, direkt angesprochen werden, kann ich nicht folgen. Denn was verletzt mehr, als von Dritten -vielleicht von Gerüchten verzerrt- zu erfahren, dass es schon lange Differenzen gab, die man nie bemerkt hat?
Ich bin also der Meinung, dass es für jedwede Art von Beziehung förderlich ist, wenn man sich nicht verstellt (oder verstellen muss) und Probleme offen anspricht. Dass man sogar aus einer Konfliktsituation enger verbunden hervorgehen kann, wenn sich alle beteiligten Personen angehört und verstanden fühlen. Dass Miteinander noch angenehmer sein kann, wenn man gemeinsam Differenzen ausgetragen hat.*

Feminismus bedeutet für mich also auch, eine offenere Kommunikation zu pflegen - sich nicht bei Dritten zu beschweren, die in der Situation -objektiv betrachtet- nicht helfen können, sondern Probleme direkt mit deren wahrgenommenen Auslöser zu besprechen.
Auf diese Art erhält man auch Anhaltspunkte, ob es sich lohnt, sich mit einer Person weiter zu beschäftigen oder ob die Probleme, die man mit ihr wahrnahm, nur die Spitze eines Eisberges sind, mit dem zu leben man nicht bereit ist. Denn natürlich kommt es auch vor, dass man feststellt, bestimmte Äußerungen waren kein Scherz, eine inakzeptable Handlung kein Versehen und dass es am besten ist, wenn man diese Person nicht mehr in sein Leben mit einbezieht.

Ich glaube, dass diese offene und ja, auch offensive Art der Kommunikation etwas ist, das bereichernd auf ein Menschenleben wirkt.

Feminismus bedeutet für mich weiter, Verantwortung zu übernehmen. Anzuerkennen, dass man Privilegien inne hat, die andere Bevölkerungsgruppen nicht ihr eigen nennen können. Dass andere jeden Tag Dinge erleben, mit denen ich mich nicht beschäftigen muss, weil ich nicht zu Gruppe X gehöre, von denen sie aber keine Auszeit nehmen können, auch wenn ihre Kraft an diesem Tag schon erschöpft ist.
Feminismus bedeutet zuzugeben, dass meine Taten Konsequenzen haben, für die ich gerade stehen und die ich möglicherweise wieder gutmachen muss.
Dabei ist auch die Verantwortung für meine Gefühle zu nennen.
Ich möchte es mir nicht so einfach machen zu sagen: "XYZ ist daran Schuld, dass ich mich schlecht fühle." Das ist zu undifferenziert.
In erster Linie gibt es Bedürfnisse und Erwartungen, die ich habe und deren Nichterfüllung mich unglücklich macht. Eine andere Person kann den Ausschlag dafür geben, dass eines meiner Bedürfnisse nicht erfüllt oder eine meiner Grenzen verletzt wird, aber es liegt in meiner ganz persönlichen Geschichte, in welcher Weise mich das (be)trifft.
Deswegen liegt es auch an mir, meine Probleme und Wünsche zu kommunizieren und nicht am Gegenüber, auf magische Art in meinen Kopf zu schauen und alles wieder heile zu machen.
Damit will ich nicht sagen, dass alle Verhaltensweisen generell in Ordnung sind; Wenn mir jemand aus heiterem Himmel mutwillig gegen das Knie tritt, muss ich das nicht entschuldigen. Diese Person ist auch für ihre Handlung verantwortlich - wie eben ich für meine. Und ein grundloser Angriff auf meine Person ist nichts, dass ich hinnehmen muss.
Aber welche Handlungen unter "gut" und welche unter "schlecht" fallen und ob es eine Berechtigung für die jeweilige Einordnung gibt, sollte man dennoch von Zeit zu Zeit überdenken.
Denn ich kann etwas für schlecht halten, weil es mir persönlich unangenehm ist, aber das heißt nicht, dass es objektiv verboten gehört (nehmen wir nur das Thema rauchen). Andererseits kann ich Dinge für gut halten, die bei näherer Betrachtung für mich gut sind, weil eine meiner Eigenschaften (heterosexuell, weiß, "able-bodied", cissexuell,...) mich in den Genuss eines Privilegs bringt, aber im gesellschaftlichen Kontext schlecht sind, weil eben nur Menschen mit meinem Privileg X aus dieser Sache Nutzen ziehen können.
Das trifft sowohl auf Veranstaltungen zu, die inhaltlich besuchenswert sind, aber keine behindertengerechten Zugänge bieten und geht weiter mit strikt getrennten sanitären Einrichtungen, deren Benutzung für nicht-Cissexuelle** zu einem Spießrutenlauf werden kann. In beiden Fällen übersieht man als nicht-betroffene Person zu leicht, dass es Menschen gibt, für die sich hier Probleme auftun, was auch dazu führt, dass man sich diese Probleme nicht bewusst macht und sie daher in der Öffentlichkeit nicht ausreichend diskutiert werden.

Feminismus ist also etwas Grundlegendes für mich. Man könnte sagen, es ist die Manifestation meiner Überzeugung, dass jeder Mensch eine Chance in dieser Welt bekommen sollte. Eine Chance sich zu entfalten, eine Chance, sir ganz persönliches Talent zu entdecken, wie Terry Pratchett es ausdrückte.
Feminismus ist quasi das Werkzeug, das mir am besten geeignet schien, auf dieses Ziel hinzuarbeiten.

Im Kontext des Titels ist natürlich nicht alles glücksinduzierend.
Ich lese täglich Dinge, die mich aufregen, stören, traurig machen. Es gibt Menschen, die ich nicht leiden kann - sogar ziemlich viele.
Aber ich möchte einerseits versuchen zu erreichen, dass ich niemanden unbedacht zu letzterer Gruppe zähle und vor allem will ich meinen Blick nicht durch schlechte Beispiele trüben lassen.

Ich brauche öfters eine Auszeit und nehme mein Privileg in Anspruch, mich eine Weile nicht mit all dem Schlechten zu beschäftigen, dass das Leben vieler Menschen beeinträchtigt, wenn nicht gar kostet.
Ich hätte gerne einen magischen einfachen Weg, diese Misstände aufzulösen, aber den gibt es nie.
Trotzdem will ich an meinen Vorstellungen festhalten und versuche, immer wieder meinen Weg anzupassen und einzuschätzen, wie ich am besten meinen kleinen Teil für ein besseres Miteinander beitragen kann.
Denn wenn ich kein höheres Ziel mehr vor Augen hätte und nur frustriert wäre, gebe es nichts mehr zu erreichen, das sich zu erreichen lohnt. Ich will idealistisch bleiben. Ich will es besser machen.


* Natürlich propagiere ich keine alles verzeihende heile Welt. Ich beziehe mich hier vor allem auf Beziehungen persönlicher Natur, in denen man sich den anderen Beteiligten recht eng verbunden fühlt und man sich deshalb wünscht, eine gute Beziehung aufrecht zu erhalten.

** Ich möchte mit diesem Ausdruck nicht Cis-Sexualität zur Norm erklären, sondern vermeiden, dass ich falsche Termini benutze. Natürlich kann man einwenden, dass das eine recht schwache Entschuldigung ist und es in meiner Verantwortung liegt, mich zu bilden. Was vollkommen korrekt ist.



Zweisatz

Donnerstag, 26. Mai 2011

Links 03

Typisch türkische Oma. Keine Chance.

Schusswaffen erhöhen nicht die Sicherheit, sondern das Risiko - vor allem für Frauen und Kinder

Englische Polizisten verhüllen ihre ID-Nummer [englisch]

Verbindung zwischen Männlichkeitsbild und aggressivem Verhalten
[englisch]

Montag, 25. April 2011

Links 02

Die Daily Show berichtet über Toemageddon [englisch] [Video]

Der einfach gestrickte Hund macht einen Ausflug [englisch]

Sanktionierter Hartz IV-Bezieher an Unterernährug gestorben


Wonder Woman als feministische Heldin [englisch] [Video]

Die BILD und Hartz IV

Samstag, 23. April 2011

06 Zitat der Woche 15

Here is the thing, okay? Coming into a feminist conversation with, “Have you considered that sometimes women acquire free drinks at bars?” is like walking into graduate school during Philosophy finals and saying, “Have you considered that the color blue that I see may not be the color blue that you see?”

[Hier ist die Sache, okay? In eine feministische Konversation einzusteigen mit: "Habt ihr bedacht, dass Frauen manchmal kostenlose Drinks in Bars bekommen?", ist wie in eine Hochschule während der Philosophie-Abschlussprüfungen zu kommen und zu sagen: "Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass die Farbe Blau, die ich sehe, vielleicht nicht die Farbe Blau ist, die ihr seht?"]
Harriet J auf Fugitivus (in A few things to stop doing when you find a feminist blog)

The Plan

Heute soll es um die Höhen und Tiefen von "Der Plan" gehen, eines Films, der derzeit in den Kinos läuft bzw. vor Kurzem lief.
Protagonisten in dieser Mischung aus subtiler Science Fiction und Liebesfilm sind der Kongressabgeordnete David Norris (Matt Damon) und die Tänzerin Elise Sellas (Emily Blunt).
Der Film überwältigt dabei nicht unangenehm mit einem der Genres und man kann entspannt der Story folgen. Die zum Glück nur selten wirklich kitschig ist.

Leider ist sie jedoch, was die Entscheidungen der Protagonisten angeht, zuweilen nicht logisch. Aber von vorne:

Elise und David lernen sich zunächst zufällig kennen, jedoch sieht "der Plan" nicht vor, dass sie sich ein weiteres Mal begegnen. Dieser göttlichen Masterplan, wie man ihn nennen könnte, bestimmt die Geschicke der Menschheit und jeses Einzelnen vorher, da die Erdbevölkerung sich nicht fähig gezeigt hat, ohne Leitung zu überleben.
Unglücklicherweise haben sich die Protagonisten nach der ersten Begegnung bereits verguckt, weswegen sie damit nicht einverstanden sind.
Um genau zu sein kann man das nur von David sagen. Denn Elise hat, wie es fast schon üblich ist, kein Seelenleben, wenn es nicht für den Verlauf des Filmes (also aus Erzählersicht) von Belang ist.
Selbst von ihrem Beruf erfährt das Publikum nur, weil David sich entscheiden muss, ob er ihr ihren Lebenstraum zerstört.

Er stellt sie nicht etwa vor die Wahl, um festzustellen, ob sie das Tanzen für ein Leben mit ihm aufgeben will, sondern entscheidet ganz alleine, dass er sich "zu ihrem Besten" nicht mehr melden wird - ohne jede Erklärung.
Das ist im Kontext der Handlung recht ironisch, da das Quasi-Paar bekanntermaßen selbst einem Plan unterworfen ist, dessen Inhalt und Hintergründe sie nicht kennen - so wie nun Elise der Bevormundung durch David. Denn offensichtlich ist nicht sie die Person, die entscheiden darf, wie sie ihre Zukunft gestaltet. David (bzw. der Drehbuchautor George Nolfi) sehen darin aber keinen Widerspruch.

Den Bechdeltest besteht "The Plan" auch nach scharfen Nachdenken nicht, was mich weniger gestört hätte, wenn Elise im Kontext des Films wenigstens eine Person mit einer Geschichte gewesen wäre, die ihre eigenen Entscheidungen treffen darf (damit meine ich vor allem Entscheidungen, die nicht von David initiiert wurden oder ihn betreffen). Aber man erfährt nicht, was -unabhängig von David- in ihr vorgeht.

Trotz allem hat der Film mir gefallen. Die genannten Mankos sind auch die einzigen, die das Vergnügen beeinträchtigten. Die Schauspieler sind gut, die Geschichte hat nur kleine logische Mängel und ist interessant erzählt.
Am Ende sind nicht alle Hintergründe klar, aber das könnte darin begründet sein, dass der Film von einer Kurzgeschichte inspiriert wurde und die Eigenschaften dieser Literaturform zum Teil widerspiegelt.

Das Regiedebüt von George Nolfi ist demnach sehenswert, so lange einem das Sehvergnügen nicht von den von mir genannten Punkten verdorben wird.

Dienstag, 19. April 2011

"Hassprediger" predigt Hass

Die Überschrift scheint redundant, ist es aber nicht offensichtlich, wenn man weiß, dass es sich beim "Hassprediger" um Serdar Somuncu handelt, einen Kabarettisten.
Die Inhalte seiner Sketche scheinen jedoch ernster gemeint zu sein, als zu erwarten. Weiter auf stefan-niggemeier.de.

Sonntag, 17. April 2011

Links 01

Über Behinderung und Asexualität [englisch]

"Fortpflanzungsverbot für Lesben ist verfassungswidrig" [PDF]

Inspirierender Artikel über Durchsetzungsfähigkeit [englisch]

FDP Spandau: Burkaträgerinnen sollen kein Hartz IV bekommen

Studie in Großbritannien zur Unterdrückung der Sexualhormone bei transsexuellen Jugendlichen genehmigt

Donnerstag, 14. April 2011

Me on Twitter

Ich bin nicht wirklich ein Fan von Twitter, finde es aber in seiner Funktion, Inhalte anderer Seiten anzukündigen, recht praktisch. In meinem Falle wären das neue Artikel, die ich hier online stelle.

Mein Account findet sich hier: http://twitter.com/#!/HighOnCliches.

Viel Spaß damit.

Dienstag, 12. April 2011

Hatr.org

Es ist u.a. in der feministischen Blogosphere ein weit verbreitetes Problem, dass Kommentare unter Artikeln abgegeben werden, die nicht nur nicht zum Thema gehören oder eine Scheindiskussion* einleiten, sondern direkt beleidigender und leider oft auch bedrohender Natur sind.
Hatr.org hat sich, nach dem Vorbild der US-amerikanischen Seite Monetizing the Hate (etwa: "Den Hass zu Geld machen"), zum Ziel gesetzt, mit Hilfe der Hassbotschaften wenigstens Geld zu verdienen und es an geeignete Projekte zu spenden. Im Laufe der Zeit sollen Werbekunden gewonnen werden, die neben den Beiträgen Anzeigen schalten und auf diesem Wege Einnahmen generieren.
Daneben soll den Empfängerinnen und Empfängern solcher Tiraden auch gezeigt werden, dass sie nicht mit dem Problem alleine sind.

Leah Bretz erläutert in einem Interview die weiteren Hintergründe.

*Scheindiskussionen entstehen vor allem dann, wenn Kommentatoren Fragen stellen, die bei shakesville als "Feminism 101" bezeichnet werden - das heißt grundlegende, den Feminismus betreffende Fragen, zu denen man sich selbstständig in entsprechenden Quellen belesen kann und auch sollte, wenn man als respektvolle/r und ernstzunehmende/r Diskussionsteilnehmer/in auftreten will.
Wer diese Art von Fragen stellt, hält eine Diskussion, zum Teil mutwillig, auf.
Den Versuch auf diese Art den Diskussionsverlauf an sich zu reißen, nennt man auf englischsprachigen Blogs auch "Derailing".

Aktuelle Beiträge

Böse Männer sind auch...
Alien 3 kenne ich nicht, aber die Masche mit der einen...
Mia (Gast) - 8. Jul, 23:28
"Filme und Medien spiegeln...
"Filme und Medien spiegeln nur die Ansichten der Gesellschaft...
Zweisatz - 6. Jun, 20:44
Die Serie Orphan black...
Die Serie Orphan black ist ein Beispiel, dass es nicht...
Anna (Gast) - 6. Jun, 17:25
Leicht ist es nicht
Ich und zwei meiner Kolleginnen haben im Februar auch...
Onyx (Gast) - 31. Mai, 17:32
endlich
Bin froh, dass auch anderen der Sexismus in der Serie...
Jup (Gast) - 22. Jan, 01:09

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 5113 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 8. Jul, 23:28

Credits